Dein innerer Schweinehund

Der innere Schweinehund ist nichts anderes, als schwache Willenskraft. Die leise Stimme in dir, die dir rät, besser zu chillen als zu trainieren.

Das Gute: Willenskraft lässt sich trainieren, wie ein Muskel. Mit jedem einzelnen Sieg über deinen inneren Schweinehund wirst du stärker und er schwächer. Die Fähigkeit zur Selbstmotivation und Fitnessmotivation wird besser und besser.

Jeder kennt den inneren Schweinehund. Die Gründe für diese innere Stimme sind vielfältig. Einerseits brauchst du Routinen und Gewohnheiten um Kräfte zu sparen. Sie strukturieren den Alltag und sind nötig, um Entscheidungen zu vereinfachen.

Aber treffen wir denn noch genug Entscheidungen? Oder wird die Routine unseres Tages, unserer Woche, unseres Monats, unseres Jahres, unseres Lebens dann nicht zum Großteil unserer Lebensbewegung? Gewohnt, bekannt, unaufgeregt. Lebenswert? Kannst du dich auf das Gefühl von “Frisch-Verliebt” erinnern? Neu, aufregend, schön. Abwechslung und Vielfalt ist vielleicht der Schlüssel. Mit 10 Tipps bringen wir Gesundheit und Bewegung in dein Leben!

Fun Fact: Der Ursprung dieses Wortes bzw. seiner Wortschöpfung “Schweinehund” geht auf alte Jagdtraditionen zurück. Die Hunde, die Wildscheine aufspürten, wurden Schweinehunde genannt. Da ihr Vorgehen den Schweinen gegenüber offensiv war, weitete sich der Sprachgebrauch aus. Menschen, die besonders reizbar und bissig in ihrer Kommunikation waren, wurden infolgedessen als Schweinehunde bezeichnet.

Tipp 1: Finde dein WARUM

Warum Training statt Couch? Warum willst du etwas ändern und deinen inneren Schweinehund überwinden? Willst du es wegen deiner Gesundheit machen? Weil du ein sportliches Ziel hast? Weil die Alternative eine Operation wäre? Etwas für die Figur? Oder alles zusammen?

Schreib auf, warum du dir vornimmst trainieren zu gehen. Jedes Mal, wenn dein Schweinehund laut wird, erinnere dich an dein Warum.

Tipp 2: Definiere ein Ziel

Der Unterschied zwischen Wunsch und Ziel? Ich erzähle dir einen Witz:

Ein junger Mann wird von einer Fee nach seinem größten Wunsch gefragt. Sie versicherte ihm, sein Wunsch wird zu 100% erfüllt. Der junge Mann: “Ich wünsche mir einen Six-Pack.” Die Fee zauberte, schwebte magisch um den Mann herum und landete schließlich vor ihm….und überreichte ihm eine Mitgliedschaft im Fitness-Studio.     

….das war der Witz! Glaubst du der Mann hat sich gefreut? Nein. Er soll für seinen 6-Pack etwas tun. Er hatte einen Wunsch, jetzt hat er ein Ziel! Jedes Ziel hat seinen Preis, auch wenn dieser nicht immer mit Geld zu tun hat.

Formuliere dein Ziel SMART.

S – spezifisch: Das Ziel ist konkret, unmissverständlich und detailliert beschrieben.

M – messbar: Das Ziel kann qualitativ und quantitativ beurteilt werden.

A – akteptiert: Das Ziel ist angemessen und attraktiv.

R – realistisch: Das Ziel kann mit den vorhandenen Ressourcen realistisch erreicht werden.

T – terminiert: Das Ziel ist zu einem bestimmten Zeitpunkt umsetzbar.

Frag dich: Kann ich dieses Ziel erreichen? Will ich dieses Ziel erreichen? Darf ich dieses Ziel erreichen?

Extra-Tipp: Wenn es um smarte Zielsetzung geht, kann es nicht schaden, deinen Schweinehund in die Diskussion miteinzubeziehen.

Schreib dir dein SMARTes Ziel auf  ein Blatt Papier und zeichne DICH mit deiner NICHT-dominanten Hand, wie es sein wird, wenn du dein Ziel erreicht hast. Hänge dir dir dieses Blatt dort auf, wo du es täglich siehst.

Tipp 3: Triff eine Entscheidung

Du musst schon selbst von deiner Entscheidung überzeugt sein, damit dir dein Schweinehund glaubt.

Schreib eine Pro- und Kontra-Liste! Bist du selbst von deiner Entscheidung überzeugt, wirst du erfolgreich sein!

Tipp 4: Mach dich zur Priorität

Eine Freundin will an deinem Trainingstag spontan mit dir etwas unternehmen? Du sollst doch noch schnell etwas für die Arbeit erledigen? Mach dich zur Priorität!

Solange du die Wünsche anderer als Ausrede für deine eigene Faulheit gelten lässt, behält dein innerer Schweinehund die Oberhand.

Frage stattdessen deine Freundin, ob sie mit dir zum Training geht und ihr danach noch etwas unternehmt.

Dich an deinen Plan zu halten bedeutet, dich selbst an erste Stelle zu setzen und deinem inneren Schweinehund klarzumachen, dass er nichts zu melden hat.

Nach und nach wird dein Umfeld sich an deine neuen Routinen gewöhnen und diese respektieren.

Tipp 5: Finde Verbündete

Zusammen ist es leichter. Was du auch vorhast: Machst du es mit jemandem zusammen, hat dein Schweinehund starke Konkurrenz!

Macht euch fixe Termine aus und du wirst sehen, dein Training wird zur Routine.

Tipp 6: Beginne jetzt

Eine weit verbreitete Startegie des Schweinehundes ist das Aufschieben. Nach dem Motto “Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen”: Starte jetzt!

Jetzt geht es nicht? Was ist  denn jetzt anders als später?

Das Aufschieben fühlt sich vielleicht kurzfristig gut an und vermittelt den Eindruck, den inneren Schweinehund überlistet zu haben, doch spätestens wenn die selbst gesetzte Frist ungenutzt verstreicht, ist die Frustration groß und man steht erneut vor dem gleichen Problem.

Tipp 7: Mache dir einen konkreten Plan

Eine vage Formulierung wie „Ich mache mehr Sport“ reicht nicht aus, um den inneren Schweinehund aus der Reserve zu locken. Was du brauchst ist ein konkreter Plan.

Nimm dir den Kalender und trage dir jede Woche feste Termine ein, an denen du das Fitnessstudio besuchst. Mit einem solchen Plan entwickelst du gleich die nötige Routine, um den Schweinehund auf Dauer zu besiegen. Wenn sich erst einmal eingebürgert hat, dass für dich bestimmte Tage “Sporttage” sind – oder wozu auch immer du dich überwinden willst – es wird leichter, dich auch daran zu halten.

Tipp 8: Belohne dich

Wenn du dich überwindest und diszipliniert bist, musst du dich unbedingt dafür belohnen! Das ist wichtig, um die Motivation zu erhalten. Gönn´dir also etwas Gutes, wenn du deinen inneren Schweinehund überwunden hast. So hast du bereits im Vorfeld etwas, auf das du dich freuen kannst.

Achte darauf, dass deine Belohnung deinem Ziel nicht im Weg steht. Wer sich gesünder ernähren möchte, sollte also auf die Tafel Schokolade als Belohnung verzichten. Auch zu häufige Belohnungen können eher bremsen. Setze lieber auf eine Belohnung bei der Erreichung von Zwischenzielen.

Tipp 9: Hinfallen, aufstehen, Krone richten

Sind wir mal ehrlich: Egal, wie sehr du dich bemühst, wie motiviert du bist und wie viel Disziplin du hast, an irgendeinem Tag wirst du dich dann doch mal dazu hinreißen lassen, die guten Vorsätze hintenanzustellen. Sicherlich kein Weltuntergang, doch neigen viele dazu, aus der einmaligen Sache schnell wieder einen Trend werden zu lassen. Vergessen sind all die Ziele und man überlässt dem inneren Schweinehund wieder das Feld. Ein Fehler. Auch wenn es ein Rückschlag ist, musst du deshalb noch lange nicht aufgeben.

Mach dir deine Motivation und Ziele erneut bewusst und kämpf´ weiter. Also: Aufstehen und weitermachen! Du schaffst das!

Tipp 10: Hör auf dich

Auf deinen Körper, Geist und Seele. Lern wahrzunehmen, was dir auf allen drei Ebenen guttut und bring diese in den Einklang. 

Du merkst, dass dein Warum eigentlich ein anderes ist? Dass du dich im Ziel geirrt hast? Der Plan sich nicht richtig anfühlt, dich nicht voran bring oder dich stresst und dein Sozialleben belastet?

Dann habe Mut zur Veränderung. Sprich mit deinem inneren Schweinehund. Manchmal ist er nicht einfach faul, sondern mahnt dich auch im Umgang mit dir selbst. Lerne, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Wichtig ist, dass Gesundheit und lebensbejaende Aktivitäten in deinem Leben Platz finden. Dein Körper (und alles was dazu gehört) ist der einzige Platz den du zum Leben hast. Neben Beziehungen, Beruf, Finanzen und besonderem Wachstum ist Gesundheit ein wesentlicher Pfeiler unseres Lebens.

Du wirst deinen Schweinehund zumindest an die Leine nehmen.

Gutes Gelingen!